Chancenlos... aber viel zu hohe Niederlage kassiert
FC Alem. Wilferdingen – FC Germ. Singen 0:6 (0:2)
Auszug aus dem „Pforzheimer Kurier“ (breich). – Die Voraussetzungen zu einem spannenden Remchinger Lokalderby in der Kreisliga waren alles andere als optimal. Zum einen hatte Gastgeber Alemannia Wilferdinger mit einem Zähler die Erwartungen der Fans bei weitem nicht erfüllt, auf der anderen Seite der Bahnlinie hatte der FC Germania Singen in den vergangenen Wochen ebenfalls unterschiedliche Leistungen geboten.
Dementsprechend war auch das Zuschauerinteresse auf dem Gelände hinter dem Freibad. „Da läuft ein Derby und kein Mensch ist da“, beklagte sich ein langjähriger Alemannen-Funktionär und ehemaliger Abwehrcrack über das mangelnde Interesse rund um den Kunstrasenplatz. Immerhin 150 mögen es gewesen sein, die sich eingefunden hatten und allenthalben wurde nur über die Höhe des wahrscheinlichen Gästesieges diskutiert. Kein Wunder, hatte doch die Mannschaft von Interimstrainer Sven Vidojkovic in 18 Begegnungen 82 Gegentreffer kassiert und nur einen Zähler geholt.
Doch die Platzherren konnten überraschend gut mithalten und stemmten sich mit aller Macht gegen die Niederlage, die dann am Ende doch erwartungsgemäß mit 0:6 (0:2) ausfiel. Allerdings hatten die Alemannen die ersten Chancen durch Woicjiech Kaiser (10.) und sechs Minuten später durch Nils Rudisile, doch mit diesen beiden Aktionen hatten die Einheimischen ihr Pulver fast schon verschossen, denn mit einem Doppelschlag gaben die Germanen die künftige Richtung vor. Ismail Petekci hatte zum 1:0 getroffen (26.). Als Sascha Reuter (29.) zum 2:0 traf, war die Messe praktisch gelesen. „Bis zu den ersten Gegentoren haben wir uns ganz gut aus
der Affäre gezogen“, lobte Vidojkovic den Einsatz seiner Jungs. Als absoluten Bruch im Spiel bezeichnete er das 3:0 durch Kubilay Bagcuvan (57.), der zuvor erst eingewechselt worden war. Als Reuter zu einem tollen Solo durch die Alemannen-Abwehr ansetzte und die Kugel zum 4:0 durch Sebastian Hartmann auflegte (60.), war wirklich nur noch die Höhe des Sieges fraglich. Noch einmal Bagcuvan zum 5:0 (65.) und Reuter zum 6:0 (66.) beendeten das muntere Scheibenschießen. Nach der Winterpause wüscht sich Vidojkovic einige Langzeitverletzte zurück, was das Niveau sicherlich heben wird.
Alemannia Wilferdingen: Berns, Kurt, Weiß (77. Guagenti), Kaiser, Caruso, Canözü (77. Rettinger), Rudisile, Yigit, Ölschläger, Schäfer (72. Kurtallari), Kirchenbauer.
Germania Singen: Assis, Kunzmann, Hartmann, Reuter, Beutler (63. Hurst), Ehrismann (77. Täuber), Weber, Zilly, Petekci (30. Burghardt), Erfort (46. Bagcuvan), Pföhler.